Volvo C30 D5 vor dem Hambacher Schloss


Neulich vor dem Hambacher Schloss:

Gleich hinter dem Eingangstor wirbt ein großes Plakat für ein Musikfest. Obwohl der Tag mitten in der Woche liegt, befinden sich viele Touristen an diesem geschichtsträchtigem Ort. Doch heute wird ihnen etwas Besonderes geboten, dass mit dem Vormärz und dem Hambacher Fest von 1832 nichts zu tun hat: Strahlend weiß wie Schneewittchen steht ein Volvo vor dem Schloss. „Schneewittchensarg“ ist denn auch prompt der erste Kommentar eines Zuschauers. Recht hat der Mann, denn Volvo hat beim C30 Anleihen bei der eigenen Modellgeschichte genommen. Nun ist dieses Fahrzeug der Golf-Klasse wahrlich keine Neuheit mehr, sondern vielmehr seit dem vergangenen Herbst auf dem Markt. Doch dieses Auto sticht eindeutig aus der hierzulande noch kleinen Menge seiner Artgenossen hervor. Besonders auffällig ist das schon erwähnte Weiß. Doch die Farbe allein macht es nicht, da fließen noch andere optische Eindrücke ein. Und die verheißen Kraft und Ausdauer. Die Rede ist von Frontspoiler, Seitenleisten, Heckschürze und Dachflügel, alle natürlich in Wagenfarbe lackiert. Dadurch wird das Auto breiter und wirkt entsprechend bulliger. Gleichzeitig scheint es, als ob sich der Volvo zusammenkauert, fast geduckt auf dem Sprung ist. Die Erklärung hierfür findet sich unter dem Blech. Dem Schweden wurde in Lübeck ein Gewindefahrwerk eingebaut, das eigens nach den Vorgaben des Tuners gefertigt worden ist.

Moment, Volvo und Lübeck, da war doch was? MR Sweden Motorsport lautet die richtige Antwort. Die Spezialisten sind schon mehrfach mit individualisierten Volvos angenehm aufgefallen. Jetzt haben sie sich des zweitjüngsten Sprosses der Göteborger Autobauer angenommen und gezeigt, was sie unter einem leistungsstarkem Kompaktwagen verstehen. Wie zu erwarten ist, hält die Technik, was die Optik verspricht. Das bereits angesprochene Fahrwerk beschert dem Volvo C30 in Kombination mit den 18-Zöllern von ASA eine sattere Straßenlage, ohne dass der Fahrkomfort nennenswert leidet. Im Gegenteil, die Lübecker Auslegung lädt bei unseren Fahrten in der Pfalz geradezu zum Kurvenräubern ein. Und auf der Autobahn gehört dem Schneewittchensarg der 2. Generation bei Bedarf die linke Spur. Erst bei 225 Stundenkilometern geht ihm langsam die Puste aus, und Landstraßentempo ist schon nach 7,5 Sekunden erreicht. Gehörigen Anteil am Fahrvergnügen hat der Diesel unter der Haube. Der von Volvo in Eigenregie entwickelte Fünfzylinder D5 liefert ab Werk 185 PS. MR Sweden legt noch einmal 40 „Pferde“ nach. Neben den Lübecker Selbstverständlichkeiten wie ein Sportluftfilter spielt die PPC-Technologie hier die entscheidende Rolle: Die Zeiten, da die elektronische Leistungssteigerung mit einem Austausch oder einem Umbau des Motorsteuergerätes verbunden war, sind wohl bald vorbei. Statt um Lötkolben greift der Tuner oder auch der Kunde selber zum Elektronikmodul und verbindet es mit dem Diagnosestecker. Mit ein paar gezielten Tastenkombination wird dem Motor dann mehr Leistung eingehaucht. Genauso einfach wird die Maschine wieder in den Serienzustand versetzt.

Innerhalb bestimmter Grenzen steht dann Leistung nach belieben zur Verfügung, und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Großserienhersteller diese Technologie aufgreifen werden. Einstweilen ist sie aber den Kunden von MR Sweden vorbehalten. Die gewählte Leistungsstufe harmoniert prächtig mit dem C30, und auch die Geartronic genannte Automatik mit manueller Schaltmöglichkeit weiß zu gefallen. Selbst mit dem Verbrauch lässt es sich leben, bei durchaus forscher Fahrweise lag er bei 7,9 Litern Diesel.

Daten:

Motor: 5-Zylinder Turbodiesel mit Commonrail-Technik, 2, 4 Liter Hubraum

Leistung: 165 kW/225 PS bei 4.100 U/min, maximales Drehmoment 432 Nm bei 2.400 U/min

Fahrwerk: Einstellbares Gewindefahrwerk, ASA-Felgen 8,5 x 18 ET 40, Reifen 225/35/18

Karosserie: Frontspoiler, Seitenschweller, Heckschürze, Dachflügel

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