Volvo S60 Challenge - die Herausforderung


Auf schwedischen Pisten gibt es eine neue Rennserie, die Volvo S60 Challenge. Talentierte Fahrer können mit werksseitig umgebauten Limousinen um Punkte, Plätze und Pokale kämpfen. Da die Leistung der beteiligten Fahrzeuge nicht in exorbitante Höhen abgedriftet ist, wären die Autos nach einigen Modifikationen durchaus alltagstauglich. Klar, dass der Aufbau einer Straßenversion für jeden ehrgeizigen Tuner eine reizvolle Aufgabe darstellt.

Mit Bravour bewältigt hat sie das bekannte Lübecker Unternehmen MR Sweden Motorsport. Gemeinsam mit seinen schwedischen Kooperationspartnern haben Inhaber Marcus Reumann und seine Mitarbeiter ein Auto auf die Räder gestellt, dass die Leistung des Vorbildes bei weitem übertrifft. Wobei sich die Unterschiede zu den Fahrzeugen der S60 Challenge bewusst auf die Technik beschränken. In punkto Optik hielt man sich soweit es die Vorschriften einer Straßenzulassung gestatten, an das Aussehen der Rennserie. Hier dominiert eindeutig der gewaltige Rennheckflügel mit seinen nach unten hin abgewinkelten Außenkanten. Genauso markant geriet der Rennfrontspoiler. Er weist im unteren Bereich zusätzliche Öffnungen auf, durch die Kühlluft für die Bremsen strömt. Zusätzlich setzen in Wagenfarbe lackierte Scheinwerferblenden noch eine besondere Note.


Eine optische Aufwertung erfährt der werksseitig fast komplett ausgestattete Innenraum durch einen mehrteiligen Dekorsatz im Stil von Pianolack. Wobei es aber auch Alternativen in Form unterschiedlicher Holzarten gibt.

Einen gewaltigen Sprung nach vorne haben die Lübecker mit der Technik vollbracht. Dank teurer Spezialkomponenten und viel Arbeit leistet der aufgeladene Reihenfünfzylinder nun 261 kW/355 PS anstelle der serienmäßigen 250 PS. Das Drehmoment steigt von 330 Nm auf 470 Nm an. Diese Leistung wird mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen erreicht. Zunächst erfolgt mittels einer Spezialsoftware ein Eingriff in das elektronische Motormanagement. Unter anderem wird so der Ladedruck auf bis zu 1,4 bar erhöht. Ein neuer Turbolader, größere Einspritzdüsen, Spezialzündkerzen, ein Sportluftfilter "optiflow" sowie eine Optimierung der Luftzufuhr bringen den Motor auf Trab. Zur Höchstleistung trägt schließlich ein dreizölliges Edelstahlabgasrohr ab Kat mit einem 70 mm Edelstahl-Sportauspuff bei.

Entsprechend beeindruckend sind die Fahrleistungen. Die 100 km/h-Grenze ist nach knapp 6 Sekunden erreicht. Der Vortrieb endet bei 280 Stundenkilometern und 6.500 U/min. Der Motor ist nicht mehr abgeregelt!

Selbstredend, dass Fahrwerk und Bremsanlage der Leistung angepasst sind. Das selbstentwickelte Sportfahrwerk senkt den Volvo S60 um 35 mm ab.

Die Rennbremsanlage an der Vorderachse verfügt über 365 mm-Scheiben und 4-Kolben-Bremssättel des renommierten Herstellers Brembo. Platz hierfür bieten die großen Alufelgen im Format 8x18. Bestückt sind sie mit Reifen der Größe 235/40-18.

Erwähnenswert noch die verstärkte Motoraufhängungs- und Domstrebe, die bei forcierter Fahrweise mehr Ruhe in den Vorderwagen bringt.

Für den Motorumbau mit Spezialsoftware, einem neuen Turbolader im Austausch, größeren Einspritzdüsen, Spezialzündkerzen, Sportluftfilter "optiflow", optimierter Luftzufuhr und das dreizöllige Edelstahlsportabgasrohr und den 70 mm-Sportauspuff sind 5.550,00 € fällig.

Die Rennbremsanlage kostet komplett 3.200,00 €.

Das Sportfahrwerk schlägt mit 1.150,00 € zu Buche.

Die verstärkte Motoraufhängungs- und Domstrebe liegt bei 390,00 €

Der Radsatz ist ab 2.000,00 € zu bekommen.

Der Spoilersatz einschließlich Scheinwerferblenden (alles in Wagenfarbe lackiert) kostet 1.300,00 €.

Der Dekorsatz "Pianolack" ist für 235,00 € zu bekommen.

Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. ohne Einbau. Für den Umbau sind rund 2 Arbeitstage zu veranschlagen.

(Text und Fotos von Richard Holtz, Journalist)



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