VOLVO V50T5


Lifestyle-Kombi für schnelle Kurven und lange Graden

Auch Kinder müssen gelegentlich zur Kur, auf dass sie stark werden. Der jüngste Spross der Familie Volvo macht da keine Ausnahme. Er ist den Freunden des Hauses als V50 bekannt. Nachwuchs, auf den die Göteborger zweifellos stolz sein können. Peter Horbury hat dem Wagen ein ansprechendes Äußeres mit auf den Weg gegeben und im Innenraum ein Meisterstück der Designkunst abgeliefert: Die scheinbar frei schwebende Mittelkonsole. Doch möchte der Volvo-Fahrer heutzutage nicht nur etwas fürs Auge haben, sondern sich vielleicht auch mal einen Herzenswunsch erfüllen. Der lautet schlicht: Mehr Kraft. Denn daran mangelt es dem Schweden. Jedenfalls wenn man weiß, dass die Göteborger mit der Einführung der R-Modelle der Baureihen S60 und V70 ihre bis dato vornehme Zurückhaltung bei den Hochleistungsmotoren aufgegeben haben. Leider spielt der V50 nicht in dieser Liga, einen V50R sucht man (bislang?) noch vergeblich.

Der Volvo V50-Freund, der gerne mit mindestens 250 PS unterwegs sein möchte, hat nun zwei Möglichkeiten: Entweder er wechselt seinen Wagen, oder er ruft die Lübecker Telefonnummer 0451-8090090 an. Dort meldet sich eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Firma MR-Sweden Motorsport. Das Gespräch entwickelt sich in der Regel zu einer intensiven Beratung. Kein Wunder, denn Marcus Reumann und sein Team tunen seit mehr als zehn Jahren Volvos.

So auch diesen schwarzen V50T5. Dabei hatte der Autobesitzer eine klare Vorgabe geliefert: Leistung ja, aber bitte diskret. Selbstverständlich erfüllten die Lübecker diesen Wunsch. Wie heutzutage üblich, lässt sich die Leistung moderner Turbomotoren mit einem Eingriff in die Steuerelektronik anheben. In der Regel bedeutet dies: Steuergerät ausbauen, neue Chips einlöten, Steuergerät wieder einbauen. Soll der Motor wieder auf Serienstandard gebracht werden, muss die Prozedur wiederholt werden. Nicht so bei MR-Sweden. Dort bedient man sich der neuartigen PPC-Technologie. Ein Mini-Computer wird über den OBD-Stecker mit der Fahrzeugelektronik verbunden. Bestimmte Parameter werden ausgelesen und verändert neu eingegeben. Sobald es eine neue Softwareversion gibt, kann sie aus dem Internet herunter geladen werden. Selbstverständlich lässt sich die Leistungssteigerung jederzeit so auch wieder rückgängig machen. MR-Sweden ergänzt die elektronische Leistungssteigerung noch um einen Sportluftfilter und eine Auspuffanlage, die aus einem handgefertigtem Race-Abgasrohr aus Edelstahl, Spezialkatalysator und einem Sportauspuff mit zwei Endrohren besteht.

Und obwohl der Volvo mit einem hervorragenden Fahrwerk glänzt, legen die Lübecker noch nach: Der schwarze Kombi verfügt über ein von außen einstellbares Gewindefahrwerk. Feine, 18-zöllige geschmiedete italienische Alufelgen mit aufgewalzten Edelstahlaußenflächen ergänzen sich damit. Ein Sportgrill beschließt die im Hause MR-Sweden Motorsport getroffenen Maßnahmen.

Deren Erfolg zeigt sich dann auf der A1, Fahrtrichtung Hamburg. Nach nur wenigen Kilometern wird das Tempolimit von 120 Stundenkilometern aufgehoben. Nach einem beherzten Tritt auf das Gaspedal zieht der Volvo an. Deutlich ist zu spüren, dass hier rund 280 PS anstelle der serienmäßigen 220 PS arbeiten. Diese Leistung wird bei 5.500 Umdrehungen pro Minute erreicht. Der Volvo bewegt sich jetzt mit 260 Stundenkilometern. Mehr Tempo ist nicht drin, denn der Motor arbeitet nun an seiner Drehzahlgrenze. Dabei klingt der Fünfzylinder immer noch kernig, aber nicht aufdringlich. Das Fahrwerk bietet ausreichend Komfort und vermittelt gleichzeitig das Gefühl, für unvorhergesehene Situationen ausreichende Sicherheitsreserven zu bieten. Letztere bieten übrigens auch die gut dimensionierten belüfteten Serienbremsen, weswegen sie unverändert beibehalten werden.

Der Rückweg über die kurvenreiche Bundesstraße zeigt die aktivere Seite des Volvo. Schnelle Zwischenspurts – der für Überholvorgänge so wichtige Sprint von 80 km/h auf 120 km/ ist im vierten Gang nach 5,2 Sekunden erledigt – gehören zur Domäne des schnellen Schweden. Dabei wird er dann auch zum Kurvenräuber, und eine härtere Einstellung des Fahrwerks fördert den Genuss noch. Je nach Vorliebe des Fahrers kann er mit seinem V50 über die Autobahn gleiten oder verschärft über kurvenreiche Landstraßen eilen. Und wer keine Kombis mag: MR-Sweden-Motorsport nimmt sich selbstverständlich auch der Limousine S40 an.

(Text und Fotos von Richard Holtz, Journalist)




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